Dienstag, 14. Mai 2013

Kommunikation ist alles #06

Die Geschichte mit dem Hammer

Kennt ihr die Geschichte von Paul Watzlawick und dem Hammer?
Kurze Zusammenfassung:
Ein Mann will in seiner Wohnung ein Bild aufhängen und braucht dazu einen Hammer. Den hat er nicht. Der Mann will den Hammer von einem Nachbarn ausleihen, doch dann malt er sich aus, was der Nachbar von ihm hält, was er durch Blicke aus dem Treppenhaus zu wissen glaubt.
Am Ende der Geschichte steht der potentielle Bildaufhänger vor der Tür des Nachbarn, klopft und schreit ihn an: „Sie können Ihren Hammer behalten, Sie Rüpel!“
Was will uns diese Geschichte erzählen?
Nun ja, diese Geschichte stammt aus Watzlawicks Buch "Anleitung zum Unglücklichsein" - was auf ironische Weise erzählt, wie wir es schaffen können, auch in den schönsten Dingen die uns passiert, ein Haar in der Suppe zu finden.

Können wir in die Blicke anderer immer etwas hineininterpretieren, was uns betrifft? Denken Menschen wirklich so viel über uns nach, wenn wir nicht anwesend sind und wir die betreffenden Menschen nur "vom Treppenhaus" kennen?
Ich glaube, wir sollten uns nicht zu sehr damit beschäftigen, was andere Menschen über uns denken könnten, denn sie tun dies wohl nie in dem Maße, wie man sich das selbst ausmalt.

Und wenn man von Nachbarn oder Freunden einmal irriert ist, könnte man ja auch mal etwas tun ... und zwar kommunizieren!
Nicht nur mit der Körpersprache, sondern dadurch, dass man miteinander spricht - auch wenn man nur mal fragt "Wie war der Tag?" - Vielleicht war er ja vom Gegenüber extrem anstrengend, dass dieser einen "merkwürdigen, langweiligen" Blick darauf hat.

Mir ist es schon öfter so gegangen, dass ein Blick von mir - oder Gesten - so gedeutet wurden, dass ich ja "gelangweilt" wirke.
Doch ich kann 100% sagen, dass es nicht gelangweilt war, sondern dass ich mich konzentriert habe. - Leider wurde mir nicht geglaubt.

Deshalb bin ich dafür, dass man nicht von seiner eigenen Überzeugung den Anderen über den gleichen Kamm ziehen kann, sondern dass der Andere eben andere Ausdrucksweisen hat, die wir nicht 100% so deuten können, wie es unserer Handlungsweise entspricht.